Schüler lernen, wie Haustiere gesund bleiben
Zu Besuch in der Hundeschule „Hundeknigge“: Es ging um Fellpflege, was
Vierbeiner nicht mögen und Alarmzeichen
Verena Sarnoch
„Gesundheit mit unseren tierischen Freunden“ lautet ein Thema bei der gerade laufenden Projektwoche der Heiligenhauser Gesamtschule. Für die 16 Schülerinnen und Schüler in dieser Gruppe stand am Dienstag ein Besuch bei der Hundeschule „Hundeknigge“ auf dem Programm. Die Themen dort reichten von „Hundefriseur“ über „Medical Training“ bis zu Freizeitbeschäftigungen für Hunde und mit Hunden. Und selbstverständlich durfte auch der direkte Kontakt mit felligen Vierbeinern nicht fehlen.
Sechs Stationen können die drei Gruppen an diesem Vormittag durchlaufen, überall gibt es Interessantes zu erfahren. Erna, Johnny und Pina zum Beispiel erwarten die gespannten Schülerinnen und Schüler direkt im großen Trainingsraum: „Ursprünglich hatten alle Hunde Aufgaben, zum Beispiel als Hütehund, Jagdhund oder Wachhund“, erklärt Yvonne Kohls dort den Jugendlichen. „Heutzutage sind die meisten Hunde reine
Familienhunde, deshalb ist es wichtig, ihnen weiterhin Aufgaben zu geben, damit sie gesund bleiben.“
Was das sein kann, demonstrieren die Hunde gern. Pina erschnüffelt ein von den Kindern unter einem von mehreren Hütchen verstecktes Leckerchen und legt sich nach der erfolgreichen Suche vor dem entsprechenden Hütchen hin, Erna sucht einen Dummy, der ebenfalls vorher versteckt wurde. Mit der Nase und dem Kopf arbeiten die Vierbeiner, die jugendlichen Besucher sind fasziniert. Während manche noch viel
Abstand halten und sich den Hunden nur vorsichtig nähern, halten andere schon die Leinen oder füttern Leckerchen.
Heutzutage sind
die meisten Hunde
reine Familienhunde, deshalb ist es wichtig, ihnen weiterhin
Aufgaben zu geben, damit sie gesund bleiben.
Yvonne Kohls von der Hundeschule
„Hundeknigge“
Ein schlafender Hund sollte nicht gestört werden
Wie das richtig geht, erklärt Sylke Mutze-Amelang, Inhaberin der Hundeschule, eine Etage höher. Ihr Berner Sennenhund Zito freut sich sichtlich über den Besuch und spielt auch eine Runde Memory mit. Aus einem Pappkarton zieht er an einer Kordel eine Plastikröhre, in der sich ein Zettel mit Umgangsregeln befindet, dann ist ein Kind an der Reihe mit Ziehen. Bei gleichen Regeln wird vorgelesen: Dass man einem Hund weder Futter noch Spielzeug wegnehmen soll, dass ein schlafender Hund nicht gestört werden soll, dass Hunde es nicht mögen, wenn man sie umarmt und festhält. „Davon hab ich schon gehört“, nicken einige der Mädchen und Jungen.
Nochmal eine Etage höher geht es dann zum Tierarzt. Dr. Dirk Amelang erklärt, wie sich Hunde beim Tierarzt so fühlen, welche Gerüche auf ihn einströmen und was zuhause trainiert werden kann, um Tier und Halter den Besuch entspannt(er) möglich zu machen. „Maulkorbtraining sollte jeder Hund durchlaufen“, sagt Amelang und lässt die Kinder raten, wie viele Maulkorb-Größen es gibt. Die richtige Antwort ist übrigens zwölf.
„Wichtig ist auch, zu wissen, was normal ist bei einem Hund. Die normale Körpertemperatur kann je nach Größe des Tieres zwischen 38 und 39,5 Grad liegen, als höher als bei Menschen“, erklärt er und zeigt an einem mittelgroßen, definitiv nicht echten Übungshund, wie man ihn tragen oder für eine Untersuchung der Beine in einem Fixiergriff sicher hinlegen könnte.
Auch über Physiotherapie für Hunde, Hundefriseure und Schulhundtraining lernen die Jugendlichen noch viel, ein Heftchen zum Mitnehmen und Nachlesen gibt es außerdem. Und am Ende des Vormittags lassen auch diejenigen Leckerchen durch Röhren rutschen, die zu Beginn noch ganz, ganz vorsichtig waren.